Hofgeschichte
Zur Entstehung des Hofes von Familie Dahm
Opa Kaspar Dahm wurde 1875 in Lünebach geboren. Als junger Mann diente er sechs Jahre bei der Marine und fuhr zur See. Später lernte er seine Ehefrau Susanne Beyer aus Kesfeld kennen. Sie gründeten eine Familie. Er arbeitete anschließend als Bauleiter im Eisenbahnbau in Aachen, wo sie derzeit auch wohnten. Seine Ehefrau Susanne bekam nach Jahren als Erbteil ein Grundstück von 8ha auf dem Hallert und sie bauten ein bescheidenes Wohnhaus mit Stallungen und Scheune, wo auch heute noch der Hof steht. Kaspar Dahm wurde daraufhin Landwirt und arbeitete nebenher als Bauleiter beim Bunkerbau des Westwalls in der Nähe seines Hofes. Etwas später trat er in den Dienst beim RWE, las Stromzähler ab und war Kassierer. Er war finanziell immer gut aufgestellt und konnte somit weitere 9ha Flächen kaufen, um seinen Betrieb auf 17ha Eigenland zu erweitern. Weil ihre Ehe kinderlos blieb, adoptierten sie von der Schwester Marianne, die in Belgien verheiratet war, einen Sohn im Alter von sechs Jahren, Johann Winkelmann. Er gab den Nachnamen Winkelmann ab und wurde somit zu Johann Dahm vom Hallert. Johann heiratete Angela Schmitz, gebürtig aus Euscheid Hofswald.
Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor: Kaspar, Susanne, Henni, Christian und Peter; Kaspar und Sanni als Vorkriegskinder. Als die Kinder ihre Lehren abgeschlossen hatten, gründeten sie alle eigene Familien und bauten sich ihre eigenen Existenzen mit sehr gutem Erfolg auf. Dem heutigen Senior-Chef Kaspar Dahm, dem ältesten der fünf Kinder, wurde später von den Eltern Johann und Angela der landwirtschaftliche Hof übertragen.
Was noch angemerkt werden muss: die Kinder der Eheleute Johann und Angela Dahm waren alle ihrem Alter und ihren Fähigkeiten entsprechend am Aufbau des zerstörten Hofes nach Kriegsende maßgeblich beteiligt bis zu ihrer Selbstständigkeit. Dies hatte den Aufbau zu dieser Zeit positiv beeinflusst. Opa Kaspar sowie Oma Susanne lebten gemeinsam mit Johann und Angela und deren fünf Kindern auf dem Hof bis zu ihrem Tod.
Im Herbst 1944 musste Kaspar Dahm, heutiger Senior-Chef, mit seiner Mutter, seinen Großeltern und seiner Schwester Susanne, den Hof, wie schon erwähnt damals ein Haus mit Stallungen, fluchtartig verlassen, weil der Krieg immer näher kam. Drei Mal flüchteten sie von einem Dorf zum anderen, um in Sicherheit zu sein. Vor Kriegsbeginn stand auf dem Hallert ein Wohnhaus mit vier Zimmern und Stallungen für sechs Kühe, zwei Ochsen und ein paar Schweine für den Hausgebrauch. Im Frühjahr 1945 nach Kriegsende fanden sie ihren Hof als Steinhaufen wieder. Das damalige 17ha Land war teilweise vermint und mit sowohl Granat- als auch Stellungslöchern übersät, gleichzusetzen mit einem Schlachtfeld. Das Haus wurde vom Millitär abgebrannt und dann gesprengt. Aus dieser Situation begann Familie Dahm ihren Hof wieder aufzubauen. Zunächst bauten sie ein Holzhaus in kleinem Rahmen als Unterkunft für die anstehenden Aufräum- und Bauarbeiten; wo auch die Nachbar-Familie Fiedler drin aufgenommen wurde, die noch keine Bleibe hatte.
Dann wurden zuerst die Stallungen aufgebaut. Als diese rohbaumäßig mit Dacheindeckung, teilweise als Strohdach, errichtet waren, befeuerte die Mutter den Backofen, um leckeres frisches Brot zu backen. Die daraus entstandenen Funken zündeten das Strohdach an und das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern erneut ab. Das Holzhaus, was in östlicher Richtung stand, ist verschont geblieben, da der Wind aus dieser Richtung wehte. Familie Dahm begann erneut wieder bei nichts, außer ihrem Leben und dem Holzhaus. Vater Johann Dahm kam im Frühjahr 1945 von der Front nach Hause auf den Hallert zurück und war 100% kriegsgeschädigt. Er konnte nur bedingt arbeiten. Von dieser Ausgangslage wurde der Betrieb wie er nachfolgend steht aufgebaut.
Hof der Familie Dahm
die Aufnahme entstand um 1975
Betriebliche Entwicklung nach Kriegsende ab 1945
1945 Bau eines Holzhauses und Stallungen
1947 Wiederaufbau der Stallungen nach dem Brand
1950 Wiederaufbau des Betriebswohnhauses in Kesfelder Straße 15
1955 Wiederaufbau der Scheune mit Schweinestall
1960 Umbau Kuhstall für 20 Kühe und Nachzucht
1966 Hallenaufbau für Geräte und Maschinen (1.500m²), Strohlagerraum
1966 Heirat Kaspar und Christine, geb. Lotzkes aus Halenbach
1967 Geburt der Tochter Karin
1969 Geburt des Sohnes Franz-Josef, heutiger Betriebsinhaber
1972 Bau von zwei überdachten Fahrsiloanlagen 10mx50mx2m
1972 Landwirtschaftliches Lohnunternehmen mit Mähdrusch und Pressen
1978 Bau des Boxenlaufstalls für 50 Kühe mit Nachzucht; 150 Liegeplätze
1989 Kauf des Betriebes Nikolaus Fiedler und Kinder (Wohnhaus, Gebäude, Stallungen
und 1,7ha Land)
1989 Bau des Altenteilerwohnhauses Kesfelder Straße 14
1991 Bau eines Schweinestalls mit 250 Mastplätzen für die Eigenvermarktung „Dahm
Probst Gompelmann GmbH“ in Euscheid; diese wurde nach drei Jahren an Probst
abgegeben und von Dahm und Gompelmann beendet.
1995 Anbau Betriebswohnhaus mit zwei Wohnungen und Balkon
1995 Einbau einer Ferienwohnung im Wirtschaftsgebäude
1996 - 2010 Neben der Landwirtschaft wurden 14 Wohnhäuser mit 33 Wohnungen in teils
Eigenleistung gebaut; einige zur Eigennutzung, einige als Mietshäuser und
einige veräußert. Ebenso wurde in dieser Zeit mit fünf Partnern ein Windpark
(neun Anlagen von gesamt 12 MW Nennleistung) errichtet, wo Familie Dahm
mit Gesellschaftsanteilen beteiligt ist: die Himmert-Wind GmbH & Co. KG
West-Wind II GmbH & Co. KG
2000 Pachtbetrieb von Johann Dingels, 60ha in Kesfeld mit Gebäude auf 10jährige
Pachtzeit
2004 Bau der ersten Biogasanlage von 180kw Nennleistung
2007 Bau der zweiten Biogasanlage von 380kw Nennleistung
2007 Verkauf des gesamten Vieh, einschließlich Schweine. Grund: die gesamte
Betriebsfläche von 320 ha (mit Pachtland zu dieser Zeit) wurden als Input für die
Biogasanlagen benötigt zur Strom- und Abwärmeerzeugung bis heute. Zu den
ursprünglichen 17ha aus dem Jahre 1945 wurden 33ha zugekauft, somit 50ha
Eigentum auch noch zum heutigen Zeitpunkt
2016 Übertragung von Hof, Mietshäusern und Windkraft-Anteilen an Sohn Franz-Josef.
Goldene Hochzeit von Kaspar und Christine
2017 Kauf der ersten LKWs. Beginn der Transporte aller Art . Seit 2017 Transportgeschäft
mit fünf/sechs Mitarbeitern. Das landwirtschaftliche Lohnunternehmen wurde somit
auch weiter ausgebaut in der Bodenbearbeitung, Gülleausbringung, Gülletransport
mit LKWs, Kalk und Dungstreuung, Pflanzenschutz und Flüssigdüngung,
Häckslerkette, Mähdrusch, fahrbare Mahlanlage
2020 Umbau des Boxenlaufstalls (16mx48m, 768m²) mit Fußbodenheizung für weitere
Stellplätze
2021 Neubau einer Mehrzweckhalle von 18mx45m für den Transportbereich mit fünf
LKWs und zehn Aufliegern. Eine voll ausgestattete Werkstatt mit Fußbodenheizung,
zwei Lagerräume, ein Aufenthaltsraum mit Einbauküche und Toilettenanlagen mit
Dusche